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Letzte Änderung: 20.07.2021

Charly

Tierbuch-Nr.: H0120-19 ✓ kopiert
Rasse: Labrador-Mix
Geschlecht: weibl.kastr.
Geboren: ca. 02.2012
Geschichte: Gesendet: Sonntag, 18. Juli 2021 11:42
An: Tierheimleitung Stuttgart
Betreff: Charly - mein Erlebnissbericht

Hallo liebes Tierheim-Team,

ich bins, die Charly, meine neuen Menschen nennen mich auch ab und zu Diva, was ich garnicht verstehen kann 😏 Sie haben mir gesagt, ich soll mal etwas über meine Zeit im Tierheim, meinen Auszug und mein neues Zuhause erzählen. Ok, mache ich sehr gerne, und vielleicht hilft es ja dabei, daß andere Leute auch mal erfahren, wie toll es ist, sich für einen schon älteren Hund, oder sogar für ein Sorgenkind zu interessieren.
Ich war über vier Jahre bei Euch, und auch wenn sich alle ganz doll Mühe mit mir gegeben haben und alle sehr lieb zu mir waren, so war die Zeit doch sehr stressig für mich. Ich bin halt sehr sensibel, und kann auch mit meinen Artgenossen nicht viel anfangen. Dann bin ich auch noch ausgerutscht und habe mir das Kreuzband im Knie gerissen. Erst im rechten Knie, ein Jahr später im linken Knie. Am Ende war ich so gestresst, daß ich angefangen habe, mich immer zu lecken. Deshalb mußte ich auch immer einen Kragen tragen, und bin auch in das etwas ruhigere Quarantänehaus umgezogen. Zum Glück hatte ich lange Zeit meinen festen Gassigänger, damit ich jeden Tag mal für kurze Zeit raus gekommen bin.
Und dann, eines Tages waren sie plötzlich hier, neue Menschen, die mich beim Spaziergang mit meiner Gassigängerin persönlich kennenlernen wollten. Mein Vorgänger ist Ostern leider über die Regenbogenbrücke gegangen, und ohne einen Hund haben sich die Menschen nicht mehr wohl gefühlt. Auf der Internetseite vom Tierheim haben sie mich dann gesehen, und sich direkt in mich verguggt. Logisch, denn ich bin ja auch die Schönste 😊
Weil ich aber neuen Menschen gegenüber misstrauisch bin, haben die mich so überhaupt nicht interessiert. Obwohl, aus einer Tasche roch es so lecker nach gekochtem Huhn, das habe ich mir dann doch ab und zu mal abgeholt. Was soll ich sagen, diese Menschen kamen tatsächlich immer wieder und sind mit gegangen. Irgendwann haben sie mich dann auch alleine abgeholt, ohne meine Gassigängerin, und das fand ich erstmal komisch. Aber es gab ja immer leckeres Huhn. Nach einiger Zeit durften die Menschen mich auch bürsten, weil ich angefangen habe, ihnen zu vertrauen. Ich habe mich auch immer mehr gefreut, wenn sie mich abgeholt haben. Später war ich dann auch traurig, wenn sie wieder gegangen sind. Selbst mein Pfleger hat dann mal gesagt, daß ich leide, wenn die neuen Menschen nicht da sind, und sowas hatte er vorher bei mir noch nie gesehen.
Dann wollten diese Menschen auch mal ausprobieren, ob ich gut ins Auto ein- und aussteigen kann. Stell euch vor, sie haben extra für mich ein größeres Auto gekauft, damit ich es bequemer habe. Und eine Hunderampe, damit ich mit meinen operierten Knien nicht so springen muß. Nun ja, steht einer Diva wie mir ja auch zu 😜
Denen habe ich es dann gezeigt, wie ich das kann. Kaum war die hintere Tür offen, schwupps saß ich drin und habe es mir gemütlich gemacht, und habe gewartet, daß mein Chauffeur los fährt. Ist er an dem Tag aber leider nicht, ich sollte sogar wieder aussteigen, weil es ja nur ein Test war. Damit habe ich mir natürlich Zeit gelassen, denn ich kann auch sehr gut so tun, als könnte ich nichts hören.
Aber am nächsten Tag haben sie mich dann abgeholt, und ich durfte in mein neues Zuhause einziehen, natürlich erstmal nur zur Probe. Die Treppe fand ich erstmal total gruselig, aber meine Menschen haben mit viel Geduld und Ruhe immer wieder mit mir das Treppen steigen geübt, und nach einer Woche konnte ich das perfekt.
Mittlerweile ist die Probezeit auch vorbei, und ich bin nun endgültig hier eingezogen. Ich bin hier endlich angekommen und auch zur Ruhe gekommen. Ich bin viel entspannter, lecke mich garnicht mehr, nur noch ganz selten, wenn ich unter Stress stehe. Hier erlebe ich jeden Tag so viel, daß ich Abends total müde und entspannt in mein Körbchen falle. Ok, erst nach einem Betthupferl, natürlich ein fettarmes Rinderohr, denn ich muß ja auf mein Gewicht achten wegen meinen Knien.
Bald habe ich auch meinen ersten Schultag, weil meine Menschen unbedingt wissen wollen, warum ich manchmal so bin, wie ich bin, und mit mir gemeinsam daran arbeiten wollen, daß es besser wird.
So, liebes Tierheim-Team, am Ende bedanke ich mich ganz herzlich für die tolle Pflege und alles, was Ihr für mich in der Zeit getan habt. Ab und zu komme ich ganz sicher nochmal vorbei, um zu sehen, ob Ihr ohne mich noch alles richtig macht 😊
Und allen anderen Menschen da draußen, die sich für einen Hund aus dem Tierheim interessieren, möchte ich nochmal sagen: seht Euch doch auch mal die Sorgenkinder an. Auch wenn wir nicht einfach sind, unsere Macken haben, wenn wir dann einmal richtig angekommen sind, geben wir Euch so viel zurück.

Bis dann mal und bleibt alle gesund
Eure Charly (Diva)



Charly hat das ganz große Los gezogen und ein wundervolles, hundeerfahrenes Zuhause gefunden, das freut uns sehr.

Sie saß für insgesamt 1.564 Tage! im Tierheim, dann kamen endlich ihre perfekten Menschen. Ein absoluter Glücksfall, auch wenn erst Arbeit nötig war, die Leute haben die Zeit investiert und es hat sich gelohnt.

Wir wünschen allen viel Freude zusammen!


Charly
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