Geschichte: |
Liebes Team vom Stuttgarter Tierheim,
nun ist auch Coras 15. Geburtstag am 3. Mai Geschichte. Es hat sich viel verändert, seit Cora am 28. Februar 2023 bei mir eingezogen war. Zwar ist sie immer noch kein besonderer Freund der Fellpflege, aber sie lässt die Prozedur immerhin geschehen. Leider ist Mitbewohner Alex nicht mehr da. Ich musste ihn im April wegen eines Mastzellentumors im Maul und auf der Zunge erlösen lassen. Seit diesem Tag fühlt sich Cora einsam und ich überlege bereits, noch einen Pflege- oder Adoptionshund aufzunehmen, der jedoch nicht mehr jung sein sollte (mindestens 10 Jahre alt).
Ein Ausflug an die Saale mit einem befreundeten Hundehalter hat mir gezeigt, dass Cora immer noch richtig aufblühen kann, wenn ein anderer Hund dabei ist. Die beiden Hunde waren auch gemeinsam am Hundestrand im Wasser.
Sie hat noch richtig Tempo drauf und man merkt ihr die Lebensfreude trotz ihres Alters direkt an. Auch macht sie immer noch Bocksprünge, wenn wir nach dem Ausgang wieder nach Hause gehen und das kangal-typische Gebissklappen dazu kenne ich von meinem Lutz.
Der Kangal-Schäferhund-Mix namens Lutz kam aus Brandenburg und lebte vor seiner Vermittlung in einer Pflegestelle. Er war etwas größer und schwerer als Cora, hatte einen schlankeren Kopf, haarte sehr stark und seine Fellstruktur war völlig anders. Ich habe die Vermutung, dass Cora einen anderen als Schäferhund-Anteil in sich trägt. Dafür spricht ihre Kopfform, die Zeichnung sowie das angedeutete Herzchen auf dem Po. Ich tippe eher auf eine Rasse aus dem Alpenraum.
Da ich sie nun endlich pflegen kann, ist sie ein traumhafter Hund mit einem wunderschönen Fell geworden. Zudem zeigt sie endlich auch ein wenig Territorialverhalten, was durchaus erwünscht ist. Seit Alex aber tot ist, hat dieses beginnende Selbstbewusstsein ziemlich gelitten; man merkt die Trauer. Sie braucht einen Partner, der ihr Halt gibt.
Meine Nachbarn wundern sich seit über 30 Jahren, warum sie meine Hunde nicht kläffen hören. Zufriedene Hunde regen sich nicht ohne Grund auf. Und – ist der Halter ausgeglichen, ist auch der Hund ruhig. Es gibt keine schlimmen Hunde, es gibt nur schlimme Menschen. Das konnte ich am 18.05. deutlich spüren, als ich zusammen mit Cora und ihrem Hundefreund an der Saale war. In 2 ½ Stunden erlebte der andere Hundehalter einen völlig veränderten Hund und das lag nicht am Wetter. Abschließend spielten die beiden noch eine Runde bei mir im Garten. Ich hoffe, dass mein Angebot, regelmäßig gemeinsam mit den Hunden zu laufen und bei mir spielen zu lassen, auch in Anspruch genommen wird. Ich mache das nicht für den Menschen!
Seit den letzten beiden Wochen leidet die Cora unter den wechselnden Witterungsbedingungen ziemlich stark. In Absprache mit der Tierärztin habe ich daher die Schmerztabletten um 1/2 Tablette erhöhen müssen, da die Gelenke weh tun. Das von mir im April veranlasste Blutbild zeigt keine Auffälligkeiten. Abschließend noch ein paar Bilder, damit Sie sich von Coras Zustand überzeugen können.
Mit freundlichen Grüßen
24.12.23
Hallo liebes Tierheim-Team,
Aktuell zu Weihnachten habe ich eine gute Nachricht für Sie: ICH HABE ES GESCHAFFT! CORA LÄSST SICH JETZT BÜRSTEN! Es läuft noch nicht optimal, aber es ist nun nicht mehr so problematisch für sie, wenn ich die Bürste in die Hand nehme. An Hecken das überzählige Fell abzuscheuern, ist bei diesem Fell überhaupt keine Alternative. Da mein zweiter Vorname Geduld ist, hat es zwar etwas länger gedauert als bei jedem ihrer Vorgänger. Aber schließlich hat sie doch eingesehen, dass die Bürste keine Todesgefahr ist, sondern dass sie das Jucken am Körper los wird. Wir haben nun ein Ritual. Jeden Tag nach dem Morgenspaziergang wird ein wenig gebürstet und dann gibt es Frühstück – sozusagen als Belohnung. Leider kann ich aufgrund ihrer Krankheit nicht mit Leckerlis arbeiten. Aber so geht es auch.
Dadurch kann ich jetzt sogar die Fellbüschel am Bauch Stück für Stück entfernen. Es wird immer besser und irgendwann streckt sie sich dann genauso unter der Bürste wie der Alex. Da guckt sie nämlich immer zu. Wenn der gebürstet wird und das einfach nur genießt, passt sie ganz genau auf. In diesem Jahr haben beide Hunde ungeheuer viel Fell produziert und wieder abgeworfen. Mittlerweile habe ich eine 30-Liter-Tonne füllen können. 2/3 davon ist von Cora. Momentan werfen sie eine Menge Unterfell ab. Im Gespräch mit meiner Tierärztin wurde mir bestätigt, dass ich mit dieser Problematik nicht alleine bin. Sehr viele Hundehalte berichten dasselbe.
Als wir reichlich Schnee hatten, freute sich Cora überhaupt nicht – genauso wie mein Alex. Beide waren nicht begeistert, sondern wollten schnell wieder heim. Auch das jetzige Mistwetter behagt ihnen nicht. Die warme Stube ist für meine beiden Rentner das Schönste. Im Frühjahr wird das wieder anders. Da können sie auch wieder in den Garten.
Meine Tierärztin ist mit Coras Gesundheitszustand sehr zufrieden. Wir waren im Herbst zum Impfen und es wurde wieder eine Allgemeinuntersuchung vorgenommen. Ich denke, dass die Cora noch eine lange Zeit bei mir wohnen wird.
Ich wünsche Ihnen allen schöne Feiertage und ein erfolgreiches Neues Jahr.
Viele Grüße aus Naumburg
Hallo, liebes Team,
es ist wieder einmal Hochsommer und heute haben wir um diese Uhrzeit in Naumburg gerade 35°C im Schatten. Zum Glück ist es in meinem Haus relativ kühl - 11°C weniger, so dass es für die Hunde erträglich bleibt. An einen Aufenthalt im Garten ist nicht zu denken. Höchstens einmal kurz runter zum pullern. Wie auf dem angehängten Bild liegen die Hunde auch heute wieder auf dem Bullenfell. Das lieben sie, weil das Leder von unten kühlt.
Im Gegensatz zum Alex hat sich die Cora soweit stabilisiert, dass sie morgens gerne länger unterwegs ist. Auch liebt sie es, in einem höheren Tempo zu laufen, was mir sehr entgegenkommt. Also laufen wir morgens beide im Sturmschritt und alle, die uns kommen sehen, wechseln lieber die Straßenseite. Die Hündin ist ein Geschenk, weil ich die Bewegung genauso brauche, wie sie. Mittlerweile ist sie auch ein sehr guter Esser und ich muss das Nassfutter entsprechend einschränken. Trockenfutter steht immer zur Verfügung, wird aber selten in Anspruch genommen. Also ist es kein Hunger, sondern nur Fresslust. Allerdings betreibe ich keine Hundemast, weil das nur auf Kosten der Gelenke geht. Gesundheitlich geht es Cora auch sehr gut. Die große Zyste an der rechten Kopfseite ist etwas weicher und kleiner geworden und hängt jetzt nach unten. Solange sie nicht wirklich stört und Cora nicht daran herum werkelt, ist da auch alles gut.
Viele Grüße aus Naumburg
I. G.-S.
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Gesendet: Montag, 29. Mai 2023 17:29
An: Tierheimverwaltung 3 Stuttgart
Betreff: Re: Re: Kangal-Schäferhund-Mix Cora, ca. 14 Jahre
Hallo, und guten Tag,
ich möchte mich mal wieder melden und über Cora berichten. Es geht ihr gut und die zweite Baustelle - das Fressen vom Boden unterwegs - ist auch abgearbeitet. Nun kann ich von der Führleine auf die Schleppleine wechseln. Ohne Leine kann sie leider nicht laufen, da sie Rufe nicht hört.
Das mit der Fellpflege wird noch eine Weile dauern, denn die liebt sie immer noch nicht. Festgestellt habe ich auch, dass ihr fruchtiger Körpergeruch immer noch da ist. Da muss ich bei meiner Tierärztin noch einmal nachhaken. Ich befürchte, dass das mit der Bauchspeicheldrüse oder der Leberfunktion in Zusammenhang steht. Eventuell muss nochmal ein großes Blutbild gemacht werden.
Vor der großen Fontäne im Stadtpark hat die Cora Angst. Sie bleibt zwar am Rand stehen, geht aber nicht einmal mit den Füßen ins Wasser. Vielleicht gewöhnt sie sich ja daran, aber sie hat vor einigen Dingen Angst. So mag sie z. B. auch nicht, wenn man ihr direkt über den Kopf streicht. An der Seite dagegen mag sie es sehr gerne.
Herzliche Grüße aus N.
I. G.-S.
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Datum: 10.04.2023 17:27
An: Tierheimleitung Stuttgart
Guten Tag, liebe Tierheimmitarbeiter,
zunächst möchte ich mich für die Spendenbescheinigung bedanken. Es sind nun 1 ½ Monate seit dem Einzug von Cora bei mir vergangen und sie hat sich recht gut eingelebt. Sie hatte als erstes drei Regeln zu lernen, da diese wichtig für sie sind:
1. Wir trinken nicht aus dreckigen Pfützen,
2. wir fressen nichts unterwegs vom Boden und
3. wir betreten keine fremden Grundstücke.
Unterwegs vom Boden zu fressen, versucht sie immer noch und ich muss höllisch aufpassen, dass das nicht passiert. Auch in mein Bett darf sie natürlich nicht, obwohl sie das versucht hatte. Ansonsten hat sie viel Spielraum und darf sich frei bewegen. Mit meinem Kater musste sie sich ebenfalls arrangieren. Das haben die beiden unter sich geregelt und ich musste nicht weiter eingreifen. Donnerstags nehme ich beide Hunde mit in unseren Ortsverein. Dort sind sie auch bei Nicht-Hundehaltern beliebt.
Den Tag musste ich neu organisieren und eine Stunde früher als bisher aufstehen. Leider spielt mein Alex nicht mehr und so ist es für Cora vorteilhaft, dass ich die goldene Stunde am Morgen und die blaue Stunde am Abend mit den Hunden getrennt gehe. Die beiden haben einfach ein zu unterschiedliches Lauftempo. Für Cora ist mein Alex zu langsam und wenn ich mit beiden zusammen gehe, wird keiner glücklich. Also gehe ich erst mit Alex und danach mit Cora. Wir treffen regelmäßig viele Hunde, so dass Cora auf ihre Kosten kommt. Sie ist aufgeblüht, macht Bocksprünge und spielt mit jungen Hunden wie eine Verrückte. Keiner glaubt, dass sie bereits 14 Jahre alt wird. Sie zickt auch ein wenig, wenn sie der Meinung ist, dass nach dem großen und kleinen Geschäft die Laufrunde zu Ende ist. Das lasse ich aber nicht zu und wir laufen so, dass die Hündin wirklich ausgelastet ist. Ihre Körpersprache zeigt mir, wann das der Fall ist. Das breite harte Halsband hatte ich gleich am ersten Tag abgenommen. Darunter hat sich sehr viel Altfell zusammen geballt, was sehr schwer zu entfernen ist. Sie trägt nur noch draußen ein leichtes gepolstertes Geschirr. Wenn Sie das Halsband gern zurück haben möchten, kann ich es Ihnen schicken. Keiner meiner Hunde musste ein Halsband tragen. Auch mein Beißer nicht.
Den Durchfall habe ich mit totgekochten Möhren im Griff. Das kann man aufgrund des höheren Arbeitsaufwandes im Tierheim nicht leisten. Da das mitgebrachte Futter bei uns im Handel nicht erhältlich ist, habe ich rechtzeitig schrittweise auf Rinti Intestinal Huhn umgestellt. Dieses Futter verträgt sie ebenfalls sehr gut. Zusätzlich bekommt sie in jede Mahlzeit eine kleine Portion Möhre und gegartes Hähnchenfleisch hinein. Einmal in der Woche gibt es statt Fleisch Rührei aufs Futter, wofür meine Tierärztin grünes Licht gegeben hat. Das sieht man jetzt schon ein wenig am Fell.
Ein Freund der Fellpflege ist sie nicht. Daran werden wir noch arbeiten. Den Kamm mag sie überhaupt nicht. Also beschränke ich mich derzeit auf Zupfen und Bürsten. Jedoch hat sie keine Geduld, sodass ich jeden Tag ein wenig am Fell arbeite, bis es von der ganzen alten Unterwolle befreit ist. So einen Fall hatte ich schon einmal – das ist nichts Neues für mich. (Bei meinem Angst-Beißer brauchte ich damals 8 Monate.) Nur am unteren Hals, wo das Halsband gesessen hatte, hält sie still. Da scheint das Altfell doch sehr zu jucken.
Was ich zunächst als Zurückhaltung interpretierte, hat sich als etwas ganz anderes herausgestellt. Cora hört kaum etwas und darum ist sie auch so zurückhaltend und etwas schreckhaft. Ich habe das mit dem Klicker überprüft, indem ich mich hinter sie stellte. Sie zeigte keinerlei Reaktion. Auch auf Rufe reagiert sie nicht, wenn sie keinen Augenkontakt hat. Auf Gesten hingegen reagiert sie sofort. Also habe ich mich darauf eingestellt. Cora folgt mir überall hin – sogar bis zur Toilette. Sie traut dem Frieden noch nicht so recht, was auch verständlich ist. Für sie ist es eine enorme Umstellung, täglich mehrmals bei jedem Wetter raus zu gehen. Es dauert eine geraume Zeit, bis das nachlassen wird. Dieses Verhalten zeigte bisher jeder meiner Hunde, denn ich hatte ausschließlich Hunde aus Tierheimen mit langer dortiger Verweildauer.
Sie mag zwar den Garten, liegt aber lieber auf dem Balkon und beobachtet das Geschehen auf der Straße. Das ist für sie Fern-Sehen im wahrsten Sinne des Wortes.
Im Anhang erhalten Sie einige Bilder. Ich werde mich gelegentlich melden und Sie weiter informieren.
Viele Grüße aus N. und viel Erfolg bei der weiteren Vermittlung wünscht
I.
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Guten Tag, liebe Tierheimmitarbeiter,
nun ist die Cora einen Tag bei mir und hat sich bisher sehr gut gemacht. Mein Alex hat am Anfang etwas herum gepöbelt, aber bereits bei der Abendrunde war alles in Ordnung. Er hatte wohl ein wenig Angst, jetzt weniger Beachtung zu bekommen.
Morgens und abends wird erst nach dem Ausgang gefüttert. Wenn die Hunde liegen, wird einmal täglich noch gebürstet. Das ist für alte Hunde wie eine Massage und dient nicht nur der Fellpflege. Zudem ist es bei Cora auch eine vertrauensbildende Maßnahme, für die sie offensichtlich auch sehr empfänglich ist. Das angebotene Hundebett will auch sie nicht benutzen und liegt lieber auf der Auslegware - wie Alex. Beide schlafen lieber auf dem Boden, sie im hinteren Raum und er vor der Couch.
Viele Grüße |